So viel ich weiß und erfahren habe, ist ein Minarett nicht ein Symbol des Kampfes gegen die »christliche« Kultur im Abendland, sondern einzig ein Symbol des Angekommenseins, des Daheimseins. Ich denke, dass die Liebe im Menschen das unseren Schwestern und Brüdern zugestehen muss. Nur verschwindend wenige Moslems wollen unsere Kultur »auslöschen« und mit ihrer ersetzen. Wenn wir aber den Islam als gleichwertig tolerieren, wird er, wie ich glaube, nicht im Kampfe kommen, sondern seine Heimat auch in Mitteleuropa dankbar annehmen.
Mit der »christlichen Kultur« zu argumentieren, wie etwa in Österreich, finde ich haltlos und unehrlich. Die echten Kulturträger in Österreich sind auch Träger der Toleranz. Wo allerdings mit der Angst der Bevölkerung gespielt wird, wenn vom Verlust der Kultur gesprochen wird, ist im Grunde von der Zeltfest-Kultur die Rede, die namentlich mit der christlichen Tradition verbunden ist. Deren Propagandisten sind denn auch Dampfplauderer und Stammtischrhetoriker. Tiefe Kultur wird durch die Vielfalt nur bereichert, nicht beschnitten.
Zudem ist die wirtschaftliche Globalisierung ein bedeutend größeres Problem als die ethnische. Vermischung der Völker gehört nun einmal in das dritte Jahrtausend. Wir können nicht einerseits die Globalisierung ausnützen, um unsere Beutezüge bequem auf die ganze Welt zu verteilen, andererseits aber die Opfer verstoßen. Die Anführung dieses Zusammenhanges ist zwar nicht immer legitim, veranschaulicht aber doch die Doppelmoral der »christlichen Abendlandkultur«.
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