Sonntag, 25. Oktober 2009

Der Fußball als Beleg des romantischen Materialismus...

Der Fußball kann als bedeutsames Beispiel herangezogen werden, das die Kohärenz des romantischen Materialismus untermauert. Man kann ihn schließlich reduzieren auf sein ureigenstes und einfachstes Prinzip: Der Ball muss so oft als möglich in das eine und so selten als möglich in das andere Tor. Unter Berücksichtigung der Regeln (ebenfalls kein komplexes Unterfangen) wurde damit alles gesagt, was im Fußball unumstößlich ist. Wenn man aber fragt, ob denn damit alles gesagt worden sei, was über ihn zu sagen sei, so muss man entegnen, dass man hunderte Folianten allein damit füllen könnte, eine einzelne Fußballkultur hinreichend zu beschreiben. Wollte man alle Aspekte des Fußballsports miteinbeziehen, so würden die Papiervorräte nicht reichen, um innerhalb einer entsprechenden Periode alles festhalten zu können, was bis dahin bekannt ist. Alle Facetten, die uns bewegen, treten auch im Fußballsport in den Vordergrund.

So lange nun die einen meinen, Fußball sei nur ein profanes Spiel, so lange stehen auf der anderen Seite, die das grenzenlose Wesen des Spiels begreifen. Hier nun gerät der romantische Aspekt des vermeintlich materialistischen Spiels zum Tragen. Kann man auch das Dribbling eines Flügelstürmers ganz nüchtern erläutern und es auf Athletik und Übung zurückführen, so drängen sich in uns doch Bilder von Magie und Übermenschlichkeit auf, die von den mythischen Gesängen der Fans und allfälligen Flutlichtern noch verstärkt werden.

Im Übrigen kann es sich dergestalt auch mit allen anderen Phänomenen verhalten. Briefe können zu geheimnisvollen Verbindungen reifen, selbst Lupengläser können eine solche Faszination auf entsprechende Personen ausüben, die sie glauben macht, das größte Geheimnis menschlicher Schaffenskraft in ihren Händen zu halten.

Wenn wir von allem das Licht des Mythos wegnehmen, so wird nichts mehr seinen Schein auf uns werfen.

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