Wer mich kennt oder liest, wird wissen, dass ich nicht eben ein besonderer Patriot bin. Dem gemäß weiß ich auch nicht, warum ich gerade Anhänger des Österreichischen Fußball-Nationalteams sein sollte, allein weil ich ein Österreicher bin. So viele Österreicher mit so vielen Träumen und Mentalitäten können sich wohl nach einer Verbindung sehnen, kaum aber dieselbe Leidenschaft für eine Mentalität, einen Traum entwickeln.
Trotz dieser Erwägungen gibt es Fragen zum Österreichischen Fußball-Nationalteam, die mich beschäftigen:
Der sogenannte »Weg der Jugend« findet allerseits Anerkennung und scheint auch in der Tat eine verheißungsvolle und ehrwürdige Strategie zu sein. Wenn allerdings das Durchschnittsalter des Teams in einem Zeitraum von knapp zehn Jahren durchwegs unter 25 liegt, so kann man durchaus die Frage einwerfen, ob junge Spieler an die internationale Klasse herangeführt, oder allein aufgebaut, um zugunsten einer jüngeren Generation wiederum ersetzt zu werden. Prognostizierte man zahlreichen damals 18-, 19-, 20-Jährigen Talenten große Karrieren und begrüßte man deren Heranführung an den Kader, so findet man jene Spieler in ihrer vermeintlichen Blütezeit kaum noch in den Einberufungslisten.
Wie kommt es darüberhinaus, dass Spieler nach zwei, drei ansprechenden Ligaspielen in das Team berufen werden, während andere durchaus talentierte und konstante Spieler konsequent, von Teamchef zu Teamchef ignoriert werden?
Noch zahlreiche Fragen bestünden, aber, wie gesagt: Was liegt mir am österreichischen Team mehr als am Chilenischen?
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